Wieder so eine Katastrophe in Deutschland…
Für die meisten Leute ist es schon schwer, sich überhaupt zu überwinden sich einzugestehen, dass sie professionelle psychologische Hilfe brauchen…
…WENN sie sich dann aber überwinden, und sich auf die Suche machen, stellen sie fest: So einfach ist das garnicht! Es funktioniert nicht wie bei einem normalen Facharzt – man ruft an, bittet um einen Termin, hat dann vielleicht eine Wartezeit, und wird dann behandelt.
Die Kassenzulassungen für PsychotherapeutInnen sind sind künstlich begrenzt. Der Bedarf an Psychotherapie ist bei weitem größer als die verfügbaren Stellen. Es bleibt nur:
- Selbst zahlen: Bei teilweise dreistelligen Beträgen für eine Sitzung á 45 Minuten dürfte das nur für die wenigsten in Frage kommen.
- Sich klinisch einweisen lassen: Auch das wird die meisten abschrecken!
- Warten…
…laaaange warten! Wartezeiten von einem halben Jahr oder länger sind keine Seltenheit. Gute Therapeuten sind oft so überlaufen, dass es nicht einmal eine Warteliste gibt, oder diese bereits voll ist.
Besonders schlimm ist es, wenn man wenn man (wie ich derzeit) jemanden für ein bestimmtes Fachgebiet bevorzugt: Kinderpsychologen für ADHS findet man ja noch vereinzelt, aber Therapeuten die auf Erwachsene mit ADHS spezialisiert sind gibt es kaum, zumal man ja bis vor wenigen Jahren davon ausgegangen ist, dass die Diagnose nur Kinder betrifft und ADHS auf wundersame Weise am Morgen des 18. Geburtstages verschwindet.
Und das Problem gibt es auch von der anderen Seite: Nur weil man PsychotherapeutIn ist (= Bachelor-Studium + Master-Studium + selbst gezahlte Ausbildung für etwa 20.000€) heißt das noch lange nicht, dass man auch kassenärztlich tätig werden kann… Eben wegen der beschränkten Kassenzulassungen. Man ist also gezwungen erstmal nur auf Rechnung zu arbeiten bzw. für Privatpatienten tätig zu werden.
Leider keine Lösung in Sicht, da sich der Gesetzgeber weigert, das Thema anzugehen…