Auf eine bestimmte Art und Weise fand ich die Corona-Zeit total herrlich und entspannend… Man konnte einfach zuhause bleiben, und musste ich nicht dafür rechtfertigen. Niemand fand das schräg, niemand fand das komisch, niemand hat die Nase gerümpft und man musste sich nicht ständig Ausreden einfallen lassen, wenn man einfach mal keine Lust auf Menschen hatte…
ADS bzw. ADHS hat sehr viel mit Ambivalenzen zu tun…
Ich liebe es, mit Menschen zusammen zu sein.. Tiefe Gespräche führen. Bis in die Nacht zu diskutieren. Ich habe gerne Besuch…
Aber dann brauche ich auch meinen Rückzugsort. Will niemanden sehen, einfach am Computer irgendwas kreatives machen (bescheuerte Comics entwerfen), Netflix schauen etc.
Merke das auch immer im Job. Einerseits liebe ich es, mich mit Kollegen auszutauschen und auch mal was privat über sie zu erfahren, aber im Büro bin ich Mittags einfach schon so voll und ausgepowert von Meetings, Videocalls und Diskussionen, dass ich bewusst zu Zeiten in die Kantine gehe, wo ich wenig Kollegen treffe, die ich kenne. Die Mittagspause brauche ich einfach um runterzukommen…
Kopfhörer auf und Podcasts hören. Bin vermutlich schon als Eigenbrötler verschrien, obwohl ich das gar nicht bin.
Und dann hängt es auch noch stark an der Quantität. Wenn die halbe Abteilung zum Essen stiefelt, vergeht mir da schon die Lust – ich hasse Smalltalk.
sade 20. September 2023
ach welch wunderbar klare darstellung von ADHS Normalität…die Corona zeit war fuer mich auch wundervoll, endlich ein voll Digitales Studium, viel Ruhe, wenig sozialer Stress…….nur meine besten Freunde hab ich wirklich vermisst.